BERGWERKSPARK "ING. ANDREA BONICELLI"

BERGWERKSPARK "ING. ANDREA BONICELLI"

Beschreibung

Historische Informationen

Historischer Überblick:
Vom geologischen Gesichtspunkt aus fügt sich die Valle di Scalve in die Bergkunde der Orobischen Voralpen ein. Das Gebiet ist reich an Erzlagerstätten, insbesondere an Eisen, aber auch an vielen Mineralien wie Baryt, Kupfer, Blei, Zink und Fluorit.

In der Wirtschaft und im Leben der Einwohner von Valle di Scalve kam den nur wenige Kilometer von Schilpario entfernt liegenden Eisenbergwerken längs des Weges zum Passo di Campelli und dem Passo del Vivione eine große Bedeutung zu.

Vermutlich nahm die Ausbeutung der Erzressourcen der Valle di Scalve im Jahr 300 v. Chr, ihren Anfang. Aus einigen Zollunterlagen geht hervor, dass dort offenbar fünf Tonnen Eisen im Jahr (im Jahr 1000) gefördert wurden.

Über Jahrhunderte oblag der Abbau und die Bearbeitung des Minerals den Konsortien kleiner Eigentümer. Aufgrund unmenschlicher Arbeitsbedingungen, denen Hunderte Männer und auch Jugendliche ausgesetzt waren, war die Bergwerksarbeit damals extrem hart. Als Anfang 1930 Gesellschaften wie Ilva, Breda und Falk die Übernahme tätigten, wurden moderne Technologien eingeführt und es begann ein intensiver Abbau der Vorkommen bis zum Jahr 1972, als der Bergbau von Scalve aus Gründen der Unwirtschaftlichkeit beendet wurde.

Der Abbau wurde vervollständigt durch die beiden Schmelzöfen in Schilpario und Dezzo (dort wurde auch das Eisenerz aus den Bergwerken der Manina verarbeitet): daraus ergab sich eine bemerkenswerte Produktion an Werkzeugen und zur Zeit der venezianischen Herrschaft auch an Waffen.

Ausstelung Kriterien

Ausstellungskriterien - Besichtigung:
Im völkerkundlichen Museum Schilpario dokumentiert eine Abteilung in einer kleinen Räumlichkeit neben dem Souterrain die Arbeit im Bergwerk mit Fotografien, Informationen und einigen Geräten für die Förderung und den Transport des Erzes.

Die unbestreitbare Gegenwart des Menschen, aber, und das Leben im Bergwerk werden umfassend und für uns heute auf eine bewegende Art und Weise durch den im Juni 1998 eingeweihten Bergwerkspark "Ing. Andrea Bonicelli" dargestellt. Es handelt sich um ein regelrechtes Bergwerksmuseum, das im Innern des Tunnels "Gaffione" geöffnet ist, mit einer Wegstrecke , die in der ersten Phase zwei Kilometer per Zug und einen Kilometer zu Fuß verläuft.
Die Tunneleinfahrt liegt in der Ortschaft Gaffione, in 1244 Metern Höhe, ungefähr 4 km hinter Schilpario, wenig unter dem Bergwerksdorf Fondi mit einer der Hl. Barbara geweihten Kirche.
Dieser Museumsweg wurde dank einer 1997 zustande gekommenen Initiative, die von einer Gruppe leidenschaftlicher Ortsansässiger der "Kooperative Ski-Mine" von Schilpario verwirklicht wurde, in der Absicht eine mittlerweile verschwundene und von großen Mühen verschiedener Generationen gezeichnete Welt wieder ins Leben zu rufen.

Der Besuch des Museums geht ins Berginnere unter Begleitung eines Experten, der die Typologie des Bergwerks erläutert, die Methoden des Abbaus, Transports und der Verarbeitung des Erzes, vor allem Eisenspat und Hämatit. Es geht weiter durch das Dunkel des Tunnels, das zeitweise durch von einem Generator gespeiste Scheinwerfer unterbrochen wird, ein Beleuchtungssystem für die Besucher, das die alten Azetylenlampen der Bergarbeiter ersetzt.

Die Förderung bediente sich archaischer Methoden und Instrumente: von einem sterilen Tunnel aus grabend, stieß man auf die "Ader", und es begann der "Abbau" des Erzes. Es gibt noch Wege um der "Ader" nachzugehen und Behälter zum Abladen des eisenhaltigen Materials, das zum Ausgang befördert werden musste. In der Vergangenheit wurde das Erz nach einer ersten Sichtung von 12- bis 13-jährigen Kindern, die man wegen ihrer kleinen Statur heranzog, mit kleinen Tragkörben (davon sind noch einige Exemplare aufbewahrt) nach außen gebracht. Erst viel später führte man die kleinen Wagons zum Transport des Erzes ein, das vor dem Bergwerk angehäuft wurde, von wo aus man es dann mit Schlitten ins Tal schleppte. Einige kleine Wagons stehen noch am Eingang des Bergwerks und im Tunnel, wo noch die entsprechenden Gleise vorhanden sind.

Um den Reichtum der Valle di Scalve an Erzen zu bezeugen, werden in zwei sowohl mit dem Bergwerksmuseum als auch dem völkerkundlichen Museum in Verbindung stehenden Abteilungen vorwiegend aus der Region stammende Mineralien jeder Art ausgestellt.
Eine Abteilung befindet sich im nahegelegenen Ortsteil Pradella in der Herberge S,Marco, die andere in Schilpario, in der Via Padre Maj, im historischen Gebäude Gregori mit Zusage des derzeitigen Eigentümers an die Gemeinde zu einer kostenlosen Nutzung für Ausstellungen auf Zeit.

In beiden Sitzen sind moderne Schaukästen mit den ausgestellten Mineralien eingerichtet, von den eisenhaltigen zu den kupferhaltigen, von Bildungen aus Baryt zu den Aragonitkristallen. All das ist eine faszinierende Welt aus Formen und Farben, was dem Vermächtnis aus Geschichte und Ambiente der Valle di Scalve noch eine zusätzliche Note verleiht.


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Historische Informationen

Historischer Überblick:
Vom geologischen Gesichtspunkt aus fügt sich die Valle di Scalve in die Bergkunde der Orobischen Voralpen ein. Das Gebiet ist reich an Erzlagerstätten, insbesondere an Eisen, aber auch an vielen Mineralien wie Baryt, Kupfer, Blei, Zink und Fluorit.

In der Wirtschaft und im Leben der Einwohner von Valle di Scalve kam den nur wenige Kilometer von Schilpario entfernt liegenden Eisenbergwerken längs des Weges zum Passo di Campelli und dem Passo del Vivione eine große Bedeutung zu.

Vermutlich nahm die Ausbeutung der Erzressourcen der Valle di Scalve im Jahr 300 v. Chr, ihren Anfang. Aus einigen Zollunterlagen geht hervor, dass dort offenbar fünf Tonnen Eisen im Jahr (im Jahr 1000) gefördert wurden.

Über Jahrhunderte oblag der Abbau und die Bearbeitung des Minerals den Konsortien kleiner Eigentümer. Aufgrund unmenschlicher Arbeitsbedingungen, denen Hunderte Männer und auch Jugendliche ausgesetzt waren, war die Bergwerksarbeit damals extrem hart. Als Anfang 1930 Gesellschaften wie Ilva, Breda und Falk die Übernahme tätigten, wurden moderne Technologien eingeführt und es begann ein intensiver Abbau der Vorkommen bis zum Jahr 1972, als der Bergbau von Scalve aus Gründen der Unwirtschaftlichkeit beendet wurde.

Der Abbau wurde vervollständigt durch die beiden Schmelzöfen in Schilpario und Dezzo (dort wurde auch das Eisenerz aus den Bergwerken der Manina verarbeitet): daraus ergab sich eine bemerkenswerte Produktion an Werkzeugen und zur Zeit der venezianischen Herrschaft auch an Waffen.

Ausstelung Kriterien

Ausstellungskriterien - Besichtigung:
Im völkerkundlichen Museum Schilpario dokumentiert eine Abteilung in einer kleinen Räumlichkeit neben dem Souterrain die Arbeit im Bergwerk mit Fotografien, Informationen und einigen Geräten für die Förderung und den Transport des Erzes.

Die unbestreitbare Gegenwart des Menschen, aber, und das Leben im Bergwerk werden umfassend und für uns heute auf eine bewegende Art und Weise durch den im Juni 1998 eingeweihten Bergwerkspark "Ing. Andrea Bonicelli" dargestellt. Es handelt sich um ein regelrechtes Bergwerksmuseum, das im Innern des Tunnels "Gaffione" geöffnet ist, mit einer Wegstrecke , die in der ersten Phase zwei Kilometer per Zug und einen Kilometer zu Fuß verläuft.
Die Tunneleinfahrt liegt in der Ortschaft Gaffione, in 1244 Metern Höhe, ungefähr 4 km hinter Schilpario, wenig unter dem Bergwerksdorf Fondi mit einer der Hl. Barbara geweihten Kirche.
Dieser Museumsweg wurde dank einer 1997 zustande gekommenen Initiative, die von einer Gruppe leidenschaftlicher Ortsansässiger der "Kooperative Ski-Mine" von Schilpario verwirklicht wurde, in der Absicht eine mittlerweile verschwundene und von großen Mühen verschiedener Generationen gezeichnete Welt wieder ins Leben zu rufen.

Der Besuch des Museums geht ins Berginnere unter Begleitung eines Experten, der die Typologie des Bergwerks erläutert, die Methoden des Abbaus, Transports und der Verarbeitung des Erzes, vor allem Eisenspat und Hämatit. Es geht weiter durch das Dunkel des Tunnels, das zeitweise durch von einem Generator gespeiste Scheinwerfer unterbrochen wird, ein Beleuchtungssystem für die Besucher, das die alten Azetylenlampen der Bergarbeiter ersetzt.

Die Förderung bediente sich archaischer Methoden und Instrumente: von einem sterilen Tunnel aus grabend, stieß man auf die "Ader", und es begann der "Abbau" des Erzes. Es gibt noch Wege um der "Ader" nachzugehen und Behälter zum Abladen des eisenhaltigen Materials, das zum Ausgang befördert werden musste. In der Vergangenheit wurde das Erz nach einer ersten Sichtung von 12- bis 13-jährigen Kindern, die man wegen ihrer kleinen Statur heranzog, mit kleinen Tragkörben (davon sind noch einige Exemplare aufbewahrt) nach außen gebracht. Erst viel später führte man die kleinen Wagons zum Transport des Erzes ein, das vor dem Bergwerk angehäuft wurde, von wo aus man es dann mit Schlitten ins Tal schleppte. Einige kleine Wagons stehen noch am Eingang des Bergwerks und im Tunnel, wo noch die entsprechenden Gleise vorhanden sind.

Um den Reichtum der Valle di Scalve an Erzen zu bezeugen, werden in zwei sowohl mit dem Bergwerksmuseum als auch dem völkerkundlichen Museum in Verbindung stehenden Abteilungen vorwiegend aus der Region stammende Mineralien jeder Art ausgestellt.
Eine Abteilung befindet sich im nahegelegenen Ortsteil Pradella in der Herberge S,Marco, die andere in Schilpario, in der Via Padre Maj, im historischen Gebäude Gregori mit Zusage des derzeitigen Eigentümers an die Gemeinde zu einer kostenlosen Nutzung für Ausstellungen auf Zeit.

In beiden Sitzen sind moderne Schaukästen mit den ausgestellten Mineralien eingerichtet, von den eisenhaltigen zu den kupferhaltigen, von Bildungen aus Baryt zu den Aragonitkristallen. All das ist eine faszinierende Welt aus Formen und Farben, was dem Vermächtnis aus Geschichte und Ambiente der Valle di Scalve noch eine zusätzliche Note verleiht.